Parodontitisbehandlung


Die Parodontitis – im Volksmund auch als Parodontose bezeichnet- ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Diese Erkrankung stellt die häufigste Ursache für Zahnverlust im Erwachsenenalter dar.

Aufbau des Zahnhalteapparates

Zum Zahnhalteapparat (Parodont) werden die Gewebe gezählt, die den Zahn im Kieferknochen verankern. Dazu zählt das Fach im Knochen, in dem die Zahnwurzel steckt (Alveole), der Zahnzement (eine dünne Schicht auf der Zahnwurzel) und feine Fasern, die die Zahnwurzeln beweglich am Knochen fixieren (Desmodont). Das Zahnfleisch (Gingiva) bedeckt den Knochen und umfasst den Zahnhals manschettenartig. Dabei besteht ein fester Verbund zwischen Zahnfleisch und Zahn.

Entstehung und Symptomatik

Hauptursache einer Parodontitis sind schlecht gereinigte Zähne und Zahnzwischenräume, in dessen Folge es zur Ausbildung eines klebrigen Films, der bakteriellen Plaque am Zahnfleischsaum kommt. Bakteriengiftstoffe verursachen eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis), welche mit Rötung, Schwellung sowie Zahnfleischbluten einher geht. Der feste Verbund zwischen Zahnfleisch und Zahn löst sich entzündungsbedingt. Es kommt zu einer langsamen Zerstörung des Knochens und der Faserbündel, die den Zahn halten. Zusätzliche Anzeichen für eine Parodontitis sind ein schlechter Geschmack, Mundgeruch, Zahnfleischrückgang, Änderungen der Zahnstellung sowie lockere Zähne Anzeichen. Schmerzsymptome treten erst sehr spät auf, wenn der Zahnhalteapparat bereits weitreichend zerstört ist.

Auch Rauchen, chronischer Stress, Diabetes mellitus und genetische Veranlagungen begünstigen neben unzureichenden Mundhygiene die Entstehung einer Parodontitis.
Behandlung

Primäres Ziel der Behandlung einer Parodontitis ist es, die Entzündung und damit das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen. Die Behandlung besteht aus drei Schritten:

1. Schritt: Vorbehandlung

Durch eine professionelle Zahnreinigung werden zunächst alle harten und weichen Beläge auf den Zähnen, in den Zahnzwischenräumen und auf dem Zahnfleisch entfernt. Somit wird der Entzündungsprozess erheblich eingedämmt. Zusätzlich vermitteln wir die richtige Zahn- und Zahnzwischenraumpflege. Hierfür werden Putztechniken und Hilfsmittel erläutert.
Bei einer anschließenden Kontrolluntersuchung wird anhand des Rückgangs der entzündungsbedingten Zahnfleischschwellung und der tatsächlichen Zahnfleischtaschentiefe der Behandlungsplan erstellt.

2. Schritt: Parodontaltherapie

Der Eingriff erfolgt schmerzfrei unter örtlicher Betäubung (lokaler Anästhesie).
Hier steht die Säuberung der Zahnfleischtaschen im Mittelpunkt. Die Beläge auf den Zahnwurzeloberflächen werden behutsam abgetragen und die Wurzeloberflächen geglättet. In unserer Praxis kommen hierzu spezielle Parodontal-Ultraschallinstrumente und das Perio-Flow-Verfahren (Pulver-Wasser-Luft-Gemisch) zum Einsatz. Begleitend wird die mechanische Reinigung durch eine antibiotische Therapie oder alternativ durch eine Photo-aktivierte Therapie (PACT) unterstützt. Bei sehr tiefen Taschen empfiehlt sich eine offene Behandlung. Hierbei wird durch eine spezielle Schnittführung das Zahnfleisch vom Zahn abgeklappt. Dieser direkte Zugang ermöglicht eine bessere Sicht auf die parodontalen Schäden und damit eine bessere und intensivere Reinigung der Wurzeloberflächen.

Zwei Wochen nach der Behandlung wird bei der Kontrolluntersuchung der Therapieerfolg bestimmt.

3. Schritt: Erhaltungstherapie

Die Erhaltungstherapie ist für einen dauerhaften Behandlungserfolg enorm wichtig. Sie umfasst regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen mit professionellen Maßnahmen zur Prophylaxe sowie eine konsequente und intensive häusliche Mundhygiene.